Liebe Fabylon-Freunde und Freundinnen,

das Jahr 2019 ist fast vorbei. Wir werden wie gewohnt ab 20.12.2019 über die Festtage und zum Jahreswechsel ein paar Tage Pause einlegen. Ab 2.1.2020 sind wir wieder da.

2020 – nun beginnen die „Zwanziger“. Ob sie auch „wild“ werden wie vor 100 Jahren? Hoffentlich werden sie nicht so stürmisch und bringen nicht so viel Elend wie damals.

Wenn wir für uns die Bilanz ziehen, so war 2019 bereits ein stürmisches und sehr ernüchterndes Jahr, angefangen bei der Insolvenz von KNV, die jedoch so korrekt abgelaufen ist, dass wir einiges an den Außenständen auffangen konnten – und durch die Übernahme von Zeitfracht wurde der Umsatz sogar wieder enorm angekurbelt. Es hat dadurch ein gutes Ende gefunden.

Gleichzeitig haben wir zum ersten Mal seit 8 Jahren wieder mehr Umsatz mit Prints erzielt als mit fabEbooks. Damit widersprechen wir Egon Spengler in den „Ghostbusters“: Gedrucktes ist keineswegs tot. Was noch erfreulich ist: Eine gewisse große Plattform hält daran nur einen geringen Anteil. Das meiste geht über den stationären Buchhandel.

Bei den eBooks hat es zwei große Veränderungen und eine schleichende dritte gegeben. Zum einen hat es einen Einbruch dadurch gegeben, dass nunmehr die Reader ziemlich voll sind und erst mal einiges „abgearbeitet“ werden muss, bevor wieder neu gekauft wird. Zudem sind nunmehr über 2 Millionen eBooks auf dem Markt, die von ihrer Leserschaft gefunden werden wollen.

Der zweite Punkt für die neue und durchaus dramatisch negative Entwicklung aber sind die Streaming-Dienste. Kaum jemand kauft heute noch eBooks, wenn er sie auch umsonst bekommen kann (gewiss zahlt der Kunde einen monatlichen Grundpreis – aber den kassiert der Plattformbetreiber; der ausgeschüttete Anteil liegt im Mikro-Cent-Bereich) oder für fast umme bei den Streamingdiensten. Vor allem ist er nicht gezwungen, das ganze Buch zu lesen, damit es sich auch lohnt, sondern mal ein paar Seiten hier und mal ein paar Seiten da. (HInweis: Ich rede hier nicht von Online-Librarys, da ist der Preis sehr fair.)

Fakt ist, dass wir eine Menge gelesene oder gestreamte Seiten abgerechnet bekommen haben, an Geld aber kommen dabei minimalste Beträge im niedrigen dreistelligen Bereich im Jahr heraus. Was bedeutet, wir machen Verlust. Denn das bereitgestellte eBook wird nicht gekauft, und für die gestreamten Bereiche fangen wir bei 0,001 Cent Beteiligung an und bekommen am Ende möglicherweise 10 Cent für einen Titel ausbezahlt. Meistens aber weniger.

Als Verlag haben wir auch bei der Produktion von eBooks Kosten. Diese sind natürlich nur ein Bruchteil im Vergleich zu Print-Ausgaben. Aber während wir mit Print durch gute Planung keinen Verlust einfahren, machen wir bei den neuen eBooks nur noch Minus.

Es gibt noch einen dritten Punkt, der unerfreulich ist. Einige Plattformen drehen an der Rabattschraube. Und zwar extrem. Nach Abzug des Distributors, dessen Beitrag sich aus dem Eingang nach Rabatt berechnet, kommen bei uns gerade noch 40 bis höchstens 45% an, manchmal auch weniger. Bei unseren bisher sehr günstigen (kundenfairen) eBook-Preisen und der Gesamtanzahl der lieferbaren eBooks, gegen die wir uns durchsetzen müssen, lässt sich so nicht mehr gewinnerzielend kalkulieren.

Die Interessenten besuchen zwar zahlreich unsere Homepage, bestellen aber woanders. Obwohl wir versandkostenfrei liefern, bzw. zum Sofort-Download, und die Zahlungskonditionen gängig wie überall sind. Warum dem so ist, können wir nicht nachvollziehen. Stellten die Shop-Bestellungen vor 8 Jahren noch 40% unseres Umsatzes, sind es jetzt vielleicht noch 10%.

Fabylon hat aber keine Billigware und ist kein Ramschladen. Wir finden, auch Kunst, zu der die Literatur gehört, sollte angemessen honoriert und respektiert werden. Das gilt gerade für unsere Autoren. Einen 0,0000-irgendwas-Geldanteil an ihrem Buch, das sie in vielen Monaten mit hohem geistigen Aufwand und viel Herzblut geschrieben haben, können wir ihnen gegenüber nicht rechtfertigen. Das ist schlichtweg blanker Hohn. So arbeiten wir nicht seit 32 Jahren.

Deshalb werden wir uns in Bezug auf die eBooks eine neue Strategie überlegen und uns wieder verstärkt auf den Printbereich konzentrieren – gemäß unseres Slogans „schöne Bücher für mehr Freude am Lesen.“

In diesem Sinne wünschen wir euch allen Gesundheit und ein aufstrebendes Jahr 2020.

Es grüßen die Verleger Uschi Zietsch-Jambor und Gerald Jambor

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