Wieder einmal gibt ein Indie-Verlag auf und begründet dies ausführlich im Börsenblatt.
Fabylon, der Verlag mit dem Faible fürs Fabelhafte, sagt dazu folgendes: Ja, 2019 war ein sehr, sehr schwieriges Jahr aus diversen Gründen, es kam viel zusammen. Dass die eBooks derart einbrechen, hatten wir, obwohl wir uns schon 2 Jahre lang darauf vorbereitet hatten, doch nicht so massiv erwartet. (Siehe auch Blogeintrag zum Jahresende.) Traf uns echt eiskalt und schockt noch heute. Aber dafür – und das ist jetzt kein Witz – hat der Absatz unserer Prints zugenommen, was einiges an Verlusten relativiert hat. Der Gewinn ist zwar geschmälert, aber immer noch da.
Zu den einzelnen Gründen des Verlegers können wir ganz klar sagen: Wir unterschreiben keinen einzigen davon.
(Einziges Zugeständnis: Ja, der Wegfall der Büchersendung, vor allem ins Ausland, ist absolut 💩, eine Unverschämtheit, aber unverhandelbar, also müssen wir uns arrangieren und auch da gibt’s eine Lösung. Sich darüber aufzuregen verkürzt nur die Lebenszeit, bringt aber nix.)
Vor allem bei dem letzten Kritik-Punkt des Verlags, den Autoren, widersprechen wir vehement: Wir hatten und haben durchwegs tolle Autoren, die vor allem heutzutage alle Medien nutzen, um den Absatz zu unterstützen. In den 33 Jahren unseres Bestehens haben wir natürlich mal Unstimmigkeiten gehabt, aber das Verhältnis war immer kollegial und sehr konstruktiv. Und heutzutage läuft es sowieso noch partnerschaftlicher ab – wir unterstützen, wo wir können (als Kleinverlag sind unsere Möglichkeiten ganz klar begrenzt), und unsere Autoren sind unglaublich engagiert und fleißig.
Und sie sind (verdammt) gut.
Alle zusammen sind wir stolz auf unser Programm der mittlerweile >300 Titel. (Natürlich nicht mehr alle lieferbar, also bitte! )
Auch die Zusammenarbeit mit den Barsortimenten ist seit vielen Jahren hervorragend. Vor allem mit KNV war es immer gut und ist es sogar besser denn je. Wir haben uns auch bemüht, KNV während der Krise nach unseren Möglichkeiten zu unterstützen, und sei es nur moralisch mit einer aufmunternden Mail. Schließlich wussten auch die vielen Mitarbeiter nicht, was werden würde. Was motivieren da einfach nur ein paar freundliche Worte! Wir haben uns gegenseitig gestützt und unterstützt und der Insolvenzverwalter hat absolut hervorragende Arbeit geleistet.
KNV ist wie Phoenix aus der Asche wiederauferstiegen, und das innerhalb kürzester Zeit.
In unserer langen Verlagszeit haben wir schon viele Insolvenzen miterlebt. So eine, und das ist zu 100% positiv gemeint, noch nie. Was da ablief, war einfach großartig.
Fazit: Wir haben in diesen mehr als 3 Jahrzehnten so viele Höhen und – ja! – noch mehr Tiefen erlebt, sind nun schon altersmäßig in den 60ern oder fast davor (hüstel), sodass wir aus unserer Erfahrung und Motivation ganz gelassen sagen können: Uns überrascht nix mehr.
WIR MACHEN WEITER!!